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Starkregen bringt Rekordhochwasser im Nordwesten der USA

Ein atmosphärischer Fluss hat im Nordwesten der USA tagelangen Starkregen ausgelöst. Die enormen Niederschlagsmengen führten zu Rekordhochwasser, Evakuierungen und massiven Verkehrsbehinderungen. Besonders betroffen ist der Westen des Bundesstaates Washington.
Extremes Hochwasser im Nordwesten der USA; Quelle: 
Malcontent News
via x.com
Extremes Hochwasser im Nordwesten der USA; Quelle: Malcontent News via x.com

Tagelanger Starkregen hat im Pazifischen Nordwesten der USA zu teils rekordverdächtigen Überschwemmungen geführt. Besonders im Westen des US-Bundesstaates Washington traten zahlreiche Flüsse über die Ufer und überfluteten ganze Ortschaften. Mehr als 100.000 Menschen mussten evakuiert werden, zudem wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Behörden fordern alle Bewohner innerhalb der ausgewiesenen 100-Jahres-Überflutungsgebiete auf, umgehend höher gelegenes Gelände aufzusuchen.

Extreme Hochwasser

Ursache für die enormen Regenmengen war ein sogenannter atmosphärischer Fluss: Ein langes Band extrem feuchter Luft in der Atmosphäre, das große Wassermengen über den Pazifik transportierte und sie als kräftigen Regen an der Westküste Nordamerikas abregnen ließ. In diesem Fall reichte der feuchte Luftstrom über tausende Kilometer über den Ozean und brachte ungewöhnlich viel Niederschlag in die Region um den amerikanischen Bundesstaat Washington.

Solche Wetterlagen sind besonders in Herbst und Winter an der Westküste der USA häufig und können bei langanhaltendem, kräftigem Regen massive Überschwemmungen, Erdrutsche und Infrastrukturprobleme auslösen.

Zwar ist die Region bereits seit mehreren Wochen von einer nassen Wetterlage geprägt, die ergiebigen Regenfälle setzten jedoch ab Sonntag deutlich ein. In den vergangenen Tagen fielen verbreitet 25 bis 75 Millimeter Regen pro Tag, lokal sogar bis zu 100 Millimeter. An den Westhängen der Kaskaden summierten sich die Niederschläge insgesamt vermutlich auf über 300 Millimeter. Die enorme Abflussmenge ließ zahlreiche Flüsse auf hohes bis extremes Hochwasser ansteigen.

Wichtige Infrastruktur betroffen

Besonders kritisch ist die Lage am Skagit River, der voraussichtlich mehrere Meter über dem bisherigen Rekordstand kulminieren wird. Große Teile eines wichtigen landwirtschaftlichen Tals stehen bereits unter Wasser. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden, vielerorts kam es zu Wasserrettungseinsätzen. Zusätzlich sorgen Erdrutsche in den steileren Regionen für Gefahr. Die Autobahn I-90 östlich von Seattle ist teilweise blockiert. Auch im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia sind wichtige Verkehrsverbindungen unterbrochen, dies schnitt sogar die Großstadt Vancouver zum Teil von der Außenwelt ab.