Klimabericht: Der Juni 2025 in Deutschland

Mit knappen +2 Grad Abweichung geht der Juni 2025 in wenigen Stunden zu Ende. Vor allem im Süden war der Monat viel zu warm, mit Anomalien oft bis +2,5 oder +3 Grad. Hier war nur der Sommer 2003 in der deutschen Messgeschichte noch heißer. An der See im Norden schließt der Monat rund +1 Grad zu warm im Vergleich zum jüngsten Klimamittel 1991-2020 ab.


Zunehmende Hitze
Primär die zweite Hälfte des Monats wurde von häufiger Hitze aus Südwesteuropa geprägt. Bis zum Monatsende wird u.a. auch an der Station München-Stadt mit voraussichtlich 8 sogenannten Hitzetagen (Höchstwert von mindestens 30 Grad) ein neuer Rekord erreicht.


Regen: Große regionale Unterschiede
Bezüglich der Niederschlagssumme fällt auf, dass der Juni 2025 von Gewittern geprägt war. Deswegen gibt es durchaus markante Unterschiede auf engstem Raum. Dabei war der Monat primär von den Alpen bis in den Osten häufig zu trocken, mit Abweichung oft zwischen -40 und -60 Prozent. Generell nasser im Vergleich zum Klimamittel war der Juni hingegen im Nordwesten. Im deutschen Flächenmittel schließt der Monat mit rund -13 % allerdings leicht zu trocken ab.


Sonniger Süden
Die Sonne leistete im Juni 2025 Überstunden. Deutschlandweit schien sie knapp 20 % mehr als üblich, wobei an der See die summierte Sonnenscheindauer eher im Bereich des Klimamittels liegt. Deutlich sonniger als klimatologisch erwartbar ist, war der Monat hingegen im Süden. In München liegt die Abweichung z.B. bei rund +35 %, unter Umständen ist hier sogar ein Podestplatz noch möglich.


Relativ blitzarm, aber mit Unwettern
Der Juni 2025 war mit 211.642 georteten Blitzentladungen über 5 kA. sehr blitzarm. Zum Vergleich: Im langjährigen Durchschnitt werden in Deutschland in einem Juni rund 540.000 Blitze beobachtet, im Juni 2013 waren es sogar 1.443.183! Gewitter-Hotspot der Bundesrepublik war Bayern, mit knappen 65.000 Blitzentladungen.


Trotzdem kam es im Verlauf des Monats lokal zu Unwettern. In Bayern und Baden-Württemberg gab es z.B. wiederholt nennenswerten Hagel mit Durchmessern zwischen 2 und 5 cm. In Bad Lippspringe in NRW wurden am 14.06. mehr als 60 l/m² binnen wenigen Stunden verzeichnet. Im Großraum Berlin kam es schließlich am 23.06. zu einem schweren Sturmereignis mit Spitzenböen zwischen 90 und 110 km/h. An der Station Berlin-Tempelhof wurde dabei mit knappen 100 km/h ein neuer Sturmrekord für den Juni registriert.

Titelbild: Gewitter im Großraum Ulm am 15.06.2025 – @unwetterfreaks