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Ex-Hurrikan ETA bringt Sturm im Norden

Es kommt nicht häufig vor, das ein ehemaliger Hurrikan unser Wetter beeinflusst. Wenn aber doch, dann geschieht dies meist im Herbst und dann haben die nun außertropischen Tiefs auch häufig noch ordentlich Power. So auch heute Donnerstag – Ex-ETA zieht mit seinem Zentrum über Südskandinavien hinweg und gleich zwei Kaltfronten des Tiefs überqueren Deutschland von Nordwest nach Südost. Insbesondere mit der zweiten frischt in der Nordhälfte häufig stürmischer Wind auf.
@ https://stock.adobe.com
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Windig ist es an den Küsten von Nord- und Ostsee bereits, Böen liegen im Bereich der Ost- und Nordfriesischen Inseln schon bei 70 bis 90 km/h. Im Laufe der nächsten Stunden dreht der Wind hier von Südwest auf Nordwest und erreicht seinen Höhepunkt, über Mittag sind dann an den Küsten gebietsweise schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten.

Maximale Böen nach dem ECMWF-Wettermodell für Donnerstag, den 19.11.2020 @ UBIMET, ECMWF

 

Aber auch in einem breiten Streifen von der Nordsee bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt frischt der Wind am Nachmittag stürmisch auf, vor allem mit der Kaltfront muss man sich hier auf Böen zwischen 60 und lokal 80 km/h einstellen. Für Teile Brandenburgs und Berlins gilt aktuell nur eine Vorwarnung, womöglich sind aber auch hier am frühen Abend 60 oder 70 km/h möglich.

UWR-Warnungen, Stand 11:00 Uhr, 19.11.2020 @ UBIMET

 

Übrigens: (Ex-)ETA hat bereits eine lange Lebensgeschichte – bereits vor mehr als zwei Wochen am 03.11.2020 ist der Hurrikan mit Stufe 4 auf der Saffir-Simpson-Skala auf Nicaragua getroffen und hat dort schwere Verwüstungen verursacht. Nachfolgend schwenkte er über Kuba nach Florida und verlagerte sich daraufhin über den Atlantik nach Europa.

 

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